Freitag 09.05. Trotz eines
doppelten Esspresso nach dem Essen fielen mir um kurz nach neun die
Augen zu und ich beschloss das Fernsehen auszuschalten und zu
schlafen. Ich träumte etwas wirr, was aber dem recht guten Schlaf
keinen Abbruch tat ... zunächst. Doch gegen 3 Uhr wachte ich auf und
konnte partout nicht mehr wieder einschlafen. Im Gegensatz zu Clyde,
der sich noch nicht rührte. Keine meiner üblichen Methoden (wie
Schäfchen zählen) half und gegen 4.30 gab ich auf. Ich wusch mich
und zog mich an - und sehnte mich nach einer guten Tasse Kaffee. Aber
für den Moment musste ich mich mit Leitungswasser begnügen und
stellte fest, es hat irgendwie nicht die gleiche Wirkung ...
Noch in Zeven fuhren wir erstmal zu
einer Apotheke. Ich hatte mir vor ein paar Tagen mit neuen Schuhen
eine Blase gelaufen und nun tat sie in den zwar nicht zu engen, aber
doch kompakten Turnschuhen bei jedem Schritt weg. Blasenpflaster
musste her. Mir ja bestens von meiner Pilgerreise bekannt.
Wir wären ja gerne noch mal zum Hafen
gefahren oder an die Landungsbrücken oder einfach eine
Stadtrundfahrt, aber da just an diesem Tag Hafengeburtstag ist,
sparten wir uns das. Schon in den Nachrichten hatten sie gesagt, wo
überall alles gesperrt ist und in einer Grossstadt wie Hamburg, wo
wir uns ja doch nur bedingt auskennen, kein wirkliches Vergnügen.
So ging's ab auf die Autobahn gen
Heide. Weiter nach Norden. Das Wetter ziemlich typisch für die
Gegend. Sonne und Wolken wechselten sich ziemlich schnell ab und es
wehte eine 'steife Brise'. Im schönen Städtchen Tönningen an der
Eider machten wir Halt. Ein kleiner gemütlicher Hafen. Dad nutzte
die Zeit seine Pfeife zu putzen und meine Mutter, Clyde und ich
machten einen Spaziergang auf dem Deich.wo ein Deich ist, dürfen Schafe nicht fehlen |
Wir hatten es nicht eilig und so fuhren
wir noch einen kleinen Umweg zum Eiderstedter Sperrwerk. Eine riesige
Schleuse mit mächtigen Toren. Diese werden bei Sturmflut geschlossen
um das Hinterland vor Überschwemmungen zu schützen, da die
Einmündung der Eider von der Nordsee her ziemlich breit ist. Mein
Vater meinte, es war damals ein Projekt vergleichbar mit Stuttgart 21
- so gross, so aufwendig, so teuer ...
Husum ließen wir links liegen. Unser
nächstes Ziel Dagebühl. Von hier aus fährt die Fähre zu den
Inseln Föhr und Amrum. Man kann auf der Mole parken und gemütlich
im Auto sitzend den Schiffen zusehen.
So hatte wir uns heute von der Zevener
Waldluft über den Hamburger Stadtmief zu einer frischen Meeresbrise
durchgehangelt. Luftveränderung soll ja gesund sein...
Es war schon fast fünf und Zeit sich
Richtung Nachtquartier aufzumachen. Dies bezogen wir heute in
Stedesand, im Landhotel Deichgraf. Meine Eltern haben hier schon
öfter genächtigt und dank einer Vorreservierung hatten wir auch
zwei Zimmer bekommen, die wir gleich mal bezogen. Ich besorgte mir
noch das Passwort um das WLAN zu nutzen. Nicht nur damit ich meine
Blogbeiträge online stellen kann, sondern auch weil wir noch nach
Hotels für die nächsten Tage schauen wollten ...
Später gab's na klar auch noch
Abendessen. Ich hatte mich schon den ganzen Tag auf Fisch gefreut und
so verspeiste ich eine riesige sehr leckere Scholle. Wie sich das am
Meer eben gehört.
Die viele frische Seeluft heute hatte
mich müde gemacht und kurz nach neun schlummerte ich tief und fest.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen