Sonntag, 12. Mai 2013

Tief im Osten ...

Sonntag, 12.05. Ich hatte wunderbar geschlafen und angenehm geträumt. Vielleicht fiel es mir deshalb schwer am Morgen so richtig wach zu werden. Erst nach dem Frühstück ging es besser ... Nach eben jenem packten wir die Taschen ins Auto und los ging's. Der Himmel bedeckt, aber es regnete nicht und das ist ja immerhin schon etwas.

Über Husum und Eckernförde nach Kiel. Ich dachte an meinen Pilgerfreund Hans, der hier wohnt. Er war in 2011 (glaube ich) von hier aus nach Santiago mit dem Fahrrad unterwegs gewesen ist. Gerne hätte ich ihn besucht, aber im Moment ist er mal wieder unterwegs. Vor ein paar Tagen hatte er sein Toxy bepackt und und fährt im Moment den Werra-Weser-Radweg entlang (Infos darüber in seinem Blog).
Von hier an die Ostsee zum beliebten Urlaubsort Timmendorfer Strand. Schon im letzten Herbst hatten wir hier kurz Halt gemacht, da entlang der Uferpromenade alle paar Meter kleine Toilettenhäuschen sind. Das nutzen Mum und ich gleich mal aus. Und der Junior konnte auch mal sein Bein heben. An den Strand durfte er aber nicht ...


 Über Lübeck Richtung Rostock. Durch einen tiefgrünen Wald und herrliche Natur. Die Felder hier sind riesig - nicht so wie im Schwabenland wo sie durch die 'Erbfolgeregelung' klein und zerstückelt sind.
Den ganzen Tag geht mir ein Lied von H. Grönemeyer durch den Kopf. Dort heisst es eigentlich Tief im Westen ... aber ich dichte es kurzer Hand um in 'Tief im Osten, wo die Sonne sich traut, ist es grüner, viel grüner als man glaubt, tief im Osten ... '. Tatsächlich fall

Weiter nach Wismar, wo wir gleich mal auf den Marktplatz fahren, weil hier so schön viel los ist (Töpfermarkt). Aber ganz amerikanisch drehen wir nur eine Runde im Auto und ich mache Bilder aus dem Fenster.
Die Landschaft hier ist wirklich schön. Das dachten wohl auch die Verkehrsplaner der Gegend. Damit man nämlich diese so richtig geniessen kann, darf man fast überall nur 70 km/h fahren. Und alle 200 m (wir haben es gemessen) wird man freundlich daran erinnert. Ein paar dezent aufgestellte 'Starrenkästen' stellen sicher, dass man dies auch einhält. Für eine Weile ist das unterhaltsam, aber auf Dauer sehr ermüdend. Ich sehne mich nach einem Kaffee oder eine Cola. Aber wir finden keine Tankstelle wo ich mich eben damit versorgen könnte. 
Ob es nun an der 'Unterzuckerung' liegt (wir haben ja seit dem Frühstück nichts mehr gegessen und ich erinnere mich, dass meine ehemaligen amerikanischen Kollegen dann immer gleich von Low Sugar sprachen um einen Grund zum Pause machen und Essen zu haben) oder an der Langeweile, auf jeden Fall muss Mami die kandierten Früchte aus dem Tekula Teelanden in Westerland rausrücken und wir futtern diese mit Genuss.

Dies belebt dann doch die Geister etwas und mein Dad gibt noch ein paar 'alte' Geschichten zum Besten. Teile seiner Familie stammt aus dem Osten, als es noch nicht Der Osten war. Und er hatte hier ein paar Verwandte und dazu passenden Familienklatsch.

Die Landschaft ist toll, mich faszinieren vor allem die riesige Rapsfelder. Und in den meisten Städten sieht man auch nur noch wenig vom 'alten Ostflair'. Allerdings gibt es zwischendrin immer wieder verfallene Häuser und die sprechen eine andere Sprache.





Stralsund umgehen wir auf der Umgehungstrasse. So sind wir dann auch bald in Greifswald. Erster Stopp ist unser heutiges Nachtquartier. Ich hatte das Hotel gestern gegoogelt und Zimmer reserviert. Taschen ausladen und nochmal los. Im Stadtteil Ladebow - direkt an der Ostsee - hat mein Vater von ca. 1939 - 45 gewohnt und das Haus steht immer noch. Das will ich natürlich sehen und wir machen eine kleine Fotosessiontour. Er erzählt mir noch wo er immer zur Schule laufen musste, den Weg gibt es noch und auch die 'Kippbrücke' über den Fluss.
Nahe des Kloster Eldena entdecke ich zu meinem Entzücken noch das 'Pilgerweg-Zeichen' gelbe Muschel auf blauem Grund. Also auch hier. Das würde mir gefallen, hier mal zu wandern.

Leider fing es dann ziemlich stark zu regnen an und wir beschliessen zurück zum Hotel zu fahren. Heute können wir sonst bei dem Wetter nicht mehr viel tun. Dort angekommen warten wir noch eine Weile im Auto, denn es giesst in Strömen. Als der Regen ein bisschen weniger wird, wagen wir es zum Hoteleingang. Im Zimmer bekommt erstmal der Junior sein Futter. Dann eine kurzes Konsultieren von wetter.com und Google um zu planen, wie es morgen weitergeht und ein Hotel zu suchen. Nach getaner Arbeit gibt's dann auch für uns Essen. Heute gönne ich mit ein Steak mit Salat. Lecker. Und für Clyde fällt für's Frühstück noch ein Stück ab.

Dank des Espresso hinterher habe ich es jetzt sogar noch geschafft, den heutigen Tag einigermaßen in Worte zu fassen und kann beruhigt schlafen gehen. Gute Nacht, an wen auch immer dies liest.

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