Aufbruch
Heute geht es also los. Aber nicht gleich mit fahren,
sondern erstmal mit Kaffee. Und dann mit dem Hund eine große Runde Gassi gehen.
Wieder zuhause fange ich an zu packen. Ich hatte mir ja schon hier und dort
kleine Stapel gemacht, damit ich nichts vergesse. Clyde scheint noch relativ
ruhig zu bleiben. Erst als ich dann die Tasche und den Koffer zum Befüllen hole,
muss er mich im Auge behalten, bzw. steht mir im Weg, damit ich ihn ja nicht
vergesse (genau darum packe ich immer erst kurz vor dem Abfahren).
Noch schnell zum Bäcker gegenüber und ein paar Brezel für
die Fahrt holen. Dann das Auto beladen; ich hatte am Abend schon den Touran
geholt, da mein KIA Piccanto für drei Erwachsene auf Reisen definitiv zu klein
wäre. Dann zu Traute und Peter.
Die zwei sind auch schon fast fertig. Ich muss nur noch ihr
Gepäck im Auto verstauen. Clyde hat
diesmal sein Platz im Kofferraum (mit
seinem Bettchen). Bei mir sitzt er ja normalerweise auf dem Rücksitz, aber wenn
Peter dort sitzt wird es eng. So muss Clyde nach ganz hinten. Prinzipiell ist
das auch gut so, allerdings scheint die Sonne heute recht stark, so dass der
Kofferraum gefühlt fast zum Backofen wird. Also bastel ich ihm noch einen Sonnenschutz.
Gegen 9 Uhr sind wir abfahrtbereit. Plan heute: auf der
Autobahn bis an die französische Grenze, dann die Route Nationale oder
Landstraße über Pfalzburg, Lunéville, Nancy, Toul, Bar-le-Duc, nach
Chalons-en-Champagne.
Die Reise-Engel meinen es gut mit uns und die Autobahn A8 –
normalerweise recht stauträchtig – ist frei. So können wir nach schon einer
Stunde den ersten Stopp an der Raststätte in Baden-Baden machen. Es ist
brechend voll hier, vor allem steht ein LKW neben dem anderen (klar, die dürfen
heute am Sonntag nicht fahren).
Vielleicht auch deswegen, wir haben weiterhin freie Fahrt
und sind gegen 16:00 Uhr in Chalons-en-Champagne, unserem heutigen Ziel,
angekommen. Nach etwas Suchen finden wir auch das Hotel Campanile. Wir kennen
diese Hotelkette schon seit Jahren. Die Zimmer sind im Motelstil gehalten und
somit ist gewährleistet, dass es Zimmer im Erdgeschoss mit Zugang ohne Treppe
gibt – wichtig für Peter, der sich damit ja sehr schwer tut.
Da es noch so zeitig ist und das Wetter gut, beschliessen
wir spontan noch ins ca. 60 km entfernte Asfeld zu fahren. Hier liegt Peters
Großvater Franz Karth. Er fiel 1917 im 1. Weltkrieg in dieser Gegend und wurde
auf dem großen Soldatenfriedhof – mit über 5000 weiteren Soldaten - beerdigt.
Die Fahrt verläuft – dank Navi - ohne Probleme. Die Sonne scheint
von einem strahlend blauen Himmel, dass den Friedhof in ein schönes Licht
zwischen den hohen Bäumen taucht. Ein wirklich schönes Fleckchen Erde auf dem Opa
Franz seine letzte Ruhestätte gefunden hat.
Wir hatten von zuhause ein Blumentopf mitgebracht, den wir ihm hinstellen und
verweilen dann ein wenig. Immer wieder, wenn ich auch einem dieser großen Soldatenfriedhöfe
bin, denke ich: bei dem Anblick muss man doch Pazifist werden und nie mehr
wieder einen Krieg anzetteln wollen …
Zurück am Hotel ist erstmal für alle ein bisschen ausruhen
angesagt. Außerdem Clyde füttern und Gassi gehen.
Später essen wir im hoteleigenen
Restaurant. Heute gönnen wir uns ein ‚Entrecôte‘. Sehr lecker, findet auch
Clyde, der mit ins Restaurant durfte (die nette Dame hier hatte ein Herz für
den kleinen Hund) und natürlich auch ein Stückchen abbekommt. Ein schöner
Abschluss für den ersten Reisetag.
Wetter: Sonne, heiß, 32°C
Stimmung: weitestgehend gut. Gegen später alle etwas ‚KO‘.
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