Abschied
Ich packe meinen
Koffer
und lege hinein:
Tage im
Sonnenschein
und den Duft der
Zeit,
den Wind, das
Meer,
ein üppiges
Mahl,
den rotesten
Wein,
umarmende
Blicke,
so manches Wort,
Tränen des
Abschieds,
ein Lächeln, das
bleibt.
(Ruth W.
Lingenfelser)
Erster
Urlaubstag. Schön. Ich finde es entspannend, wenn ich den Tag bevor ich
wegfahre schon mal frei habe. Und das bei sonnigem Wetter …
Ich
kann in Ruhe noch die Wohnung in Ordnung bringen und packen. Ich bin ja eher so
ein ‚kurz-vor-knapp-Packer‘ … Diesmal habe ich mir vorgenommen, schon mal den
Minimalismus für mein Pilgerreise zu üben. Normalerweise, wenn ich mit dem Auto
unterwegs bin nehme ich immer viel zu viel mit, da es auf ein paar Gramm nicht
drauf ankommt. Aber zum einen sind wir zu viert (bzw. mit Clyde fünft) im Auto
und somit ist der Platz begrenzt und zum anderen – wie gesagt – ich übe wenig
mitzunehmen.
Letztlich
stelle ich aber fest, dass was ich mir hingelegt habe, passt so glaube ich
nicht in meinen Rucksack, da viel zu viel. Also doch den kleinen Koffer
mitnehmen. Der ist eh praktischer. Und ja, der Laptop, der muss auch mit in der
entsprechenden Tasche. Beim Pilgern bleibt der natürlich zuhause, aber jetzt
darf er mit. So bleibe ich doch ein bisschen ‚online‘.
Den
Tag beginne ich erstmal etwas später als sonst. Clyde freut es, er ist nämlich
ein Langschläfer (im Alltag muss ich ihn morgens immer mit „Gewalt“ aus dem
Bett schubsen). Herrlich, in Ruhe Kaffee trinken – mal nicht im Stehen und
nebenher, sondern gemütlich am Laptop sitzend und ein bisschen schreiben – und
Frühstücken. Ich gönne mir eine frische Brezel vom Bäcker. Urlaubsfeeling kommt
auf.
…
das wird aber nochmal unterbrochen, da doch noch ein paar ToDos auf meiner
Liste stehen. Ich hatte ja die Heinzelmännchen eingeladen während der
Urlaubszeit in meiner Wohnung zu wohnen (natürlich mit dem Hintergedanken, dass
sie dann auch aufräumen und sauber machen), aber die sind irgendwo anders
unterwegs und somit bleibt es doch an mir hängen (Clyde ist nämlich auch keine
große Hilfe).
Ich
wurschtel also den ganzen Tag so vor mich hin. Gönne mir zwischendrin ein paar
Pausen und am Nachmittag ein kleines Nickerchen. Das ist für mich der
ultimative Luxus: Mittagsschlaf! Herrlich. Bei dem sonnigen Wetter gibt es
natürlich auch einen schönen langen Spaziergang für Clyde und mich.
Am
späten Nachmittag habe ich alles erledigt. Wohnung ist in annehmbarem Zustand,
Blumen gegossen, Clydes Krempel zusammen gesucht (ich staune immer wieder was
so ein kleiner Hund alles braucht - und er passt genau auf, dass ich nix vergesse), der Koffer (fast fertig) gepackt und …
irgendwie hat das mit dem Minimalismus dann doch nicht ganz hingehauen.
Komisch,
wenn ich Pilgern gehe, bin ich von vornerein ‚bescheidener‘. Ich glaube das
kommt daher, da es dort auf andere Dinge ankommt, als nun unbedingt ein supersauberes
T-Shirt anzuhaben. Da erwartet das auch irgendwie keiner. Die Welt bescheidet
sich da und ein nettes Gespräch ist wichtiger als eine nette Frisur. Ich
vermisse das oft im Alltag …
Am
späteren Abend fängt es an zu regnen. Hm, finde ich ja nicht so gut. Hoffe das
ist bis morgen wieder besser … naja, und wenn nicht, dann können wir es auch
nicht ändern. Ich packe wohl besser noch eine Regenjacke ein und überdenke
meinen Kofferinhalt. Habe mich durch das schöne Wetter heute verleiten lassen
etwas ‚frühsommerlichere‘ Kleidung einzupacken … Ach morgen früh ist auch noch
Zeit, jetzt faulenze ich lieber noch ein bissen vor dem Fernseher.
Und
wie heißt es so schön: „Seien wir
mit dem Wetter zufrieden. Es gibt vorläufig kein anderes.“
Dann wünschen wir euch eine gute Reise - wir freuen uns auf Euch!
AntwortenLöschenChristl, Hans und Timmi
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