Reisen ist die
schönste Art zu lernen.
Ich
bin so fertig vom Abend, dass ich – für meine Verhältnisse – lange schlafe. Die
Betten sind auch äußerst bequem. Aber dennoch setze ich mich morgens dann
gleich nochmal an den Laptop und versuche mich erneut in der Hotelsuche bzw.
mein Blog online zu stellen. Beides funktioniert nicht wirklich. Also ändern
wir kurzerhand nochmal unsere Pläne. Der Rhein muss noch ein wenig auf uns
warten, wir bleiben im Sauerland. Ein kurzer Anruf genügt und ich habe eine
zweite Nacht im Hotel in Neuenrade gebucht. So können wir dann erstmal in aller
Ruhe frühstücken und packen, bevor es wieder losgeht.
Von
Rotenburg geht es nun so langsam südwärts, erstes großes Ziel heute ist Minden.
Die Straße führt uns an alten Bauernhöfen vorbei, ebenso wie große Gutshöfen,
Militärgelände (wovon hier oben recht viel gibt), Spargelfelder, kleine alte
stillgelegte Fabriken (in Dörverden sehen wir eine ‚Tanzkontrollerfabrik‘) und
viel Grün.
Hier
gibt es die Niedersächsische Spargelstraße, Niedersächsische Märchenstraße,
Nord-Westfälische Romantikstraße usw. Nun irgendwie muss das Kind ja heißen
Jedenfalls
ist alles sehr idyllisch, was in meinem Pilgerführer immer ‚am Ende der Welt‘
hieß.
So
langsam ändern sich die Landschaft und die Häuser, wir kommen nach Westfalen.
In der Nähe von Minden wird ein Teil des Durchbruchstal der Weser als die Porta
Westfalica bezeichnet. Oberhalb davon befindet sich das Kaiser-Wilhelm-Denkmal.
Nun und wenn wir schon mal hier sind, dann möchten wir uns das natürlich auch
anschauen. Ein bisschen deutsche Geschichte heute und etwas Kulturgut. Die
Statue und das Gebäude darum sind beeindruckend. Und natürlich finden wir auch
gleich ein Muschelzeichen, der Jakobsweg ist eben überall … 
Und
so ganz mit Geschichte und Kultur fertig sind wir auch noch nicht. Von hier geht
es weiter zum Hermannsdenkmal. Dies ist eine Kolossalstatue in der Nähe von
Hiddesen südwestlich von Detmold in Nordrhein-Westfalen im südlichen
Teutoburger Wald. Das Denkmal soll an den Cheruskerfürsten Arminius und die
sogenannte Schlacht im Teutoburger Wald erinnern, in der germanische Stämme
unter Führung von Arminius (Lateinisch, auf Deutsch: Hermann, Armin und auch
Irmin Alt-Niederdeutsch) den römischen Legionen unter Publius Quinctilius Varus
im Jahre 9 eine entscheidende Niederlage beibrachten. Mit einer Figurhöhe von
26,57 Metern und einer Gesamthöhe von 53,46 Metern ist es die höchste Statue
Deutschlands und war von 1875 bis zur Erbauung der Freiheitsstatue 1886 die
höchste Statue der westlichen Welt.
Dieses
Denkmal scheint ziemlich beliebt zu sein und es ist sehr viel los. Das Wetter
spielt mit – blauer Himmel, Sonnenschein und Frühlingstemperaturen. Und hier
gibt es ein Restaurant, bzw. mehrere, Souvenirshops und im Wald einen
Klettergarten …. Gleichwohl es hier recht voll ist und ich normalerweise solche
Menschenmassen nicht unbedingt mag, imponiert mir das Standbild von Hermann dem
Cherusker. Man kann kaum hinaufsehen.
Das
schöne Wetter ausnutzend, gönnen wir uns in der Sonne sitzend noch ein Eis
bevor wir weiterfahren.
Zunächst
Richtung Paderborn. Ab da lassen wir uns wieder von dem Navi auf meinem Handy
leiten. Ich habe dieses auf ‚Autobahn vermeiden‘ eingestellt, so findet man
meist die schönere Strecke. Vor allem dann, wenn ich meinem Vater zu früh sage,
dass der abbiegen soll. Der Navi berechnet schnell eine neue Strecke, die uns
dann so richtig durch das Hinterland führt. Deutschland hat wirklich viele
schöne Landschaften zu bieten.
Gegen
sechs sind wir in Neuenrade beim Hotel angekommen. Eine freundliche Begrüßung
und große moderne Zimmer mit Balkon, was will man mehr. Abendessen gibt es im
hauseigenen Restaurant. Der Koch hier versteht etwas von seinem Handwerk, das
Essen ist richtig gut.
So
gesättigt machen Klaus und ich mit Clyde noch einen Abendspaziergang. Gleich
hinter dem Hotel geht es (ziemlich steil) einen Berg rauf – wird aber mit einer
tollen Aussicht belohnt. Was ich richtig klasse finde, es ist fast halb zehn
und noch nicht dunkel. Alles ist gut.
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